Oft wird gesagt, es sei doch gut, Angst zu haben, das würde uns vorsichtig machen. Andererseits wird Angst als Angststörung als ein Krankheitsbild beschrieben. Was ist denn nun richtig? Hier werden zwei Dinge miteinander vermischt, die ganz verschieden voneinander sind und die scharf voneinander getrennt werden können:
Der Unterschied zwischen Furcht und Angst
Das eine ist die Furcht – sie ist ein Gefühl, eine Emotion, die dich tatsächlich vor Gefahr warnen kann. Wie jedes Gefühl, kann sie geteilt werden. So wie aus geteiltem Leid halbes Leid wird und aus der geteilten Freude die doppelte Freude, kann ich durch das Teilen meiner Furcht Stärke oder Beruhigung erfahren. Auf körperlicher Ebene löst Furcht die Adrenalinausschüttung aus und gibt dir so Kraft zu reagieren und zu handeln, also aktiv und entscheidungsfähig zu bleiben.
Angst ist etwas ganz anderes. Sie ist eine Empfindung (kein Gefühl!) der Machtlosigkeit und Ohnmacht. Angst ist nicht bindungsfähig, ich bin alleine mit ihr. Angst kommt immer aus einer Position der Hilflosigkeit und ist eine Reaktion auf eine Form der Gewalt – auch wenn sie ganz subtil ausgeübt wurde. Aus der Angst heraus kann ich nicht mehr vernünftig handeln. Sie ist eine Form der Lähmung, macht stumm – und das ist kein guter Ausgangspunkt, um mit Situationen umzugehen. Nur wer handlungs- und denkfähig bleibt kann angemessen auf Gefahren reagieren.
Furcht als Motor
Die konstruktive Aggression der Furcht dient dem Ich (ich wehre mich, verteidige meine Grenzen). Fight/flight/freeze (Flucht/Kämpfen/Erstarren) sind aktiv unternommene Reaktionen!
Angst als Gefängnis
Wird die eigene Aggression jedoch von außen oder innen über Schuldgefühle kontrolliert (Angst, schuldig zu werden), geschieht das nicht punktuell für einzelne Situationen sondern ganz allgemein, der Mensch kann sich nicht mehr zur Wehr setzen und wird so beherrscht.
Lösungsansätze
Wichtig ist es zunächst, Klarheit darüber zu bekommen, wo ich mich befinde – im Gefühl der Furcht oder in der Empfindung der Angst? Sowohl Furcht als auch Angst können uns viel über uns und unsere Beziehung zum Leben erzählen. Wenn du neugierig geworden bist, melde dich gerne für ein kostenloses telefonisches Vorgespräch.
Falls dir das Angst macht: Am Telefon gehen wir nicht in die Tiefe. Es wird nur ein Rahmen abgesteckt, du hörst meine Stimme und kannst Fragen stellen. Selbstverständlich entscheidest du danach frei, ob du auch wirklich einen Termin buchen möchtest.