Schmerz

Es gibt ein buddhistisches Sprichwort: Schmerz ist unvermeidbar – Leiden ist optional.

Wer unter Schmerzen, womöglich sogar chronischen Schmerzen leidet findet diesen Spruch womöglich zynisch, dennoch lohnt sich ein genauerer Blick darauf, wie wir als Einzelpersonen aber auch als Gesellschaft mit Schmerz umgehen.

Was sind deine Grundüberzeugungen zum Thema Schmerz?

Erziehung spielt hier eine große Rolle. Manche Menschen wachsen mit der Vorstellung auf „ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „gelobt sei, was hart macht“, „was dich nicht umbringt, macht dich stärker“, am anderen Ende der Skala sind diejenigen, die schon als Kinder sehr schnell mit „Schmerzsaft“, Tabletten oder Zäpfchen behandelt wurden, die vielleicht gar nicht wissen, wie sie mit Schmerzen alleine umgehen sollen.

Solange du dir nur alle paar Monate mal einen Zeh stößt oder nur gelegentlich im Winter Halsschmerzen hast, funktionieren beide Strategien. Wer aber ernsthaft krank ist und das womöglich chronisch, wird früher oder später damit an Grenzen stoßen. Schmerzmedikamente haben einen schnellen Gewöhnungseffekt, d.h. ich brauche immer öfter immer höhere Dosierungen und irgendwann greifen sie gar nicht mehr. Aushalten ist irgendwann keine Option mehr.

Alleingelassen

Dazu kommt, dass Menschen mit Schmerzen oft nicht ernst genommen werden. Manchmal ist es nur das Umfeld, das einfach nichts mehr davon hören will, aber es kommt auch vor, dass Ärzte oder Pfleger Schmerzen ignorieren oder wegwischen. Da sind Patienten, bei denen die Narkose versagt, Frauen, die ohne Betäubung nach einer Geburt genäht werden, Therapeuten, die Schmerz ignorieren…

Manchmal spielen Vorurteile eine Rolle – nachweislich mutet man Menschen mit dunkler Hautfarbe, Menschen, die größer oder schwerer sind (v.a. auch Kindern, die überdurchschnittlich groß sind) und Frauen allgemein mehr Schmerz zu – , manchmal ist es die eigene Hilflosigkeit, die über Schmerz hinwegwischen lässt.

Chronischer Schmerz

Für chronische Schmerzen gibt es kein einfaches Rezept. Vielleicht findet man eine Ursache, oft aber auch nicht. Und selbst wenn die Ursache gefunden wird, gibt es nicht immer eine Behandlungsmöglichkeit. Fakt ist in diesen Fällen – du musst mit den Schmerzen leben lernen.

Bewältigungsstrategien

„Lernen“ ist hier der springende Punkt. Denn Schmerz entsteht nicht im Gewebe. Schmerz ist immer Interpretation dessen, was wir wahrnehmen oder sehen. Das Modell: „Schmerzrezeptor – Gehirn – tut weh“ ist überholt. Auch wenn sich das erst einmal nicht so toll anhört – es ist eine gute Nachricht. Denn es gibt dir etwas ganz wertvolles: Selbstermächtigung.

In dem Moment, in dem ich nicht mehr auf Rettung von außen warte (und womöglich wieder und wieder enttäuscht werde), kann ich selbst aktiv werden, kann ich lernen und arbeiten. Der Schmerz ist real. Aber ich entscheide, nicht zu leiden.

Das heißt nicht, dass du keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen sollst. Aber du kannst das Feld der Möglichkeiten erweitern.

Vielleicht eine Möglichkeit für dich

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