Das gebrochene Herz

Uns allen wird irgendwann das Herz gebrochen. Manchmal schon, wenn wir noch ganz klein sind und ein Erwachsener, der für uns da sein sollte, nicht für uns da ist. Manchmal, wenn wir uns als Teenager oder junge Erwachsene zum ersten Mal verlieben und diese Liebe dann in die Brüche geht. Oder jemand, der uns nahe steht stirbt. All das sind verschiedene Arten des verlassen Werdens, die uns das Herz brechen können.

 

Bewältigungsstrategien

Viele Menschen halten diesen Schmerz nicht aus und treten die Flucht an. Das kann ganz verschieden aussehen: vielleicht lernst du, dich von dir abzuspalten in dem du entweder völlig dissoziierst oder aber von nun an nur noch rational oder vom Bauch aus Beziehungen eingehst, auf keinen Fall aber mehr mit ganzem Herzen. Oder du betäubst dich mit Alkohol und Drogen, Essen, Fernsehen, Computerspielen, Instagram…Und manchmal stürzt du dich vielleicht Hals über Kopf in die nächste Beziehung. Das alles, um den Schmerz nicht mehr spüren zu müssen, ihn abzudecken und zu verdrängen.

 

Vielleicht wirst du zum Meister des Sarkasmus, entwickelst Ängste, begegnest allem und jedem mit Misstrauen. So unterschiedlich die Reaktionen auch sein mögen – zugrunde liegt ihnen die Überzeugung, dass niemand bleiben wird. Dass du wieder verlassen wirst. Und allzu oft wird diese Überzeugung zur selbsterfüllenden Prophezeiung: wenn der andere mich eh verlässt, dann kann ich es ihm ja einfach machen und ihm auch einen Grund liefern.

 

Ein Ausweg?

Wie komme ich aus diesem Teufelskreis heraus, fragst du dich jetzt vielleicht. Das Wissen um die Zusammenhänge allein wird vermutlich nicht helfen. Ich meine, mit dem gebrochenen Herzen beginnt die Arbeit. Es geht darum einen Raum zu schaffen, in dem der Schmerz gehalten werden kann.

 

Veränderung

Wie das funktioniert? Zum einen über Co-Regulation, zum anderen über Kontakt, der ehrlich ist. Für beides brauchst du ein Gegenüber, dass dir diesen Halt bieten kann. Es ist die klassische Aufgabe eines Therapeuten.

 

Stell dir vor, ein Kind steht völlig aufgelöst vor dir, es schluchzt und ist außer sich und wütend und verletzt und aufgeregt. Du kannst jetzt entweder darauf einsteigen, dich auch aufregen, laut werden, mitweinen, herumrennen. Oder du bleibst ruhig, bietest ein Taschentuch an, eine Umarmung, atmest tief. Mit der zweiten Reaktion bietest du dem Kind eine Alternative an, eine Möglichkeit, sich selbst zu regulieren. Aus dem Chaos und der Aufregung wieder in die eigene Mitte zu kommen. Das ist Co-Regulation.

 

Und wozu der ehrliche Kontakt? Es sind Lügen und Halbwahrheiten, Hirngespinste und Unklarheiten, die uns unsicher und verletzlich machen. Ehrlichkeit gibt Sicherheit. Und Sicherheit nährt.

 

Anfangen

Vereinbare gerne einen Termin, wenn für dich die Zeit gekommen ist, dich um dein Herz zu kümmern.