Berührung ist lebensnotwendig
Berührt zu werden ist ein wesentliches Grundbedürfnis des Menschen. Ein Baby, das nicht berührt wird, stirbt. Berührung ist also überlebensnotwendig, genauso wie Luft, Licht, Wasser und Nahrung. Für einen gesunden, starken Körper braucht es Berührung.
Der Berührungssinn ist der erste Sinn der sich beim menschlichen Embryo entwickelt – da ist er gerade mal 2 cm groß. Und ein Leben lang bleibt die Hautwahrnehmung für das Zusammenspiel von Gehirn, Körper, Geist und Psyche von entscheidender Bedeutung. Die Qualität der Berührung, die wir erfahren, entscheidet mit darüber, ob wir dieses Leben lebenswert finden oder nicht. Wer sich als Kind nicht willkommen und geborgen fühlt, verharrt in einem Überlebensmodus, in dem kein Wachstum möglich ist.
Manchmal wird so verächtlich darüber hinweggegangen, aber tatsächlich ist Berührung essentiell für ein starkes Immunsystem, für Wachstum (auf allen Ebenen), für den IQ und ganz einfach unsere Menschlichkeit.
Berührung lässt uns lebendig sein
Dass das so ist, wird heutzutage für Babys akzeptiert. Sie werden nicht mehr wie in den Fünfzigern abgelegt und nur zum Füttern hochgenommen. Aber wir brauchen Berührung ein Leben lang, auch als Erwachsene. All unsere Sinne werden mit dem Alter schwächer, die Nervenzellen aber, die auf (angenehme) Berührungsreize ansprechen, werden im Laufe des Lebens immer mehr, wenn sie stimuliert werden. Der Berührungssinn kann in jedem Alter stärker werden. Es ist jederzeit möglich, an diesem Punkt „nachzureifen“. Berührungstraumen können überschrieben werden.
Berührung im Alltag
Wenn man überlegt, wieviel Berührung man denn nun so täglich bekommt, vor allem wenn man alleine lebt, da kann es einem schon die Tränen in die Augen treiben. Manchmal ist das dann nur das zufällige Streifen der Fingerspitzen, wenn man das Wechselgeld im Laden entgegennimmt.
Den Unerschrockenen möchte ich deswegen zurufen: Warte nicht, bis dir etwas weh tut und du Krankengymnastik verschrieben bekommst. Buche eine Massage, geh zur Fußpflege, lerne, dich selbst zu massieren… Creme dich wenigstens ein, und das mit aller Aufmerksamkeit und nicht nur huschhusch.
Angst vor Berührung
Was aber, wenn ich mich nach Berührung sehne aber auch Angst davor habe und sie meide? Wenn ich liebevolle, absichtslose Berührung gar nicht kenne? Wenn Berührung verbunden ist mit Missbrauch, Gewalt, Scham, Sex…? Wenn ich gar nicht weiß, wie es anders sein könnte? Dann kann es einen Versuch wert sein, sich einer neutralen Person anzuvertrauen, die dir einen sicheren Rahmen bieten kann. Die die Berührung stoppt, bevor sie überwältigt. Die Grenzen respektiert. Und vor allem, die Berührung nicht mit Sexualität verwechselt.
Übrigens – manche Menschen denken, eine Massage müsse wehtun, sonst tauge sie nichts. Ich persönlich gehe nie irgendwohin wo man mir weh tut. Frag dich: ist das angenehm oder unangenehm? Wenn ich Geld ausgebe, dann entscheide ich mich auf jeden Fall für angenehm!
Die Entdeckungsreise starten
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